Erdbeeren im Peter-Weis-Haus

Hätte mich vor ein paar Wochen jemand gefragt, was eine Erdbeere ausmacht, hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass es nur eine Frucht ist. Doch nach dem Schreibworkshop wusste ich es besser.
Mit der Autorin Anne Martin haben wir, also die Gewinnerinnen vom Young Poets, über viele Themen gesprochen. Wir haben unsere eingereichten Texte noch einmal komplett umgedacht und konnten so einige neue Ideen zur Überarbeitung mitnehmen. Außerdem diskutierten wir darüber, was „gute“ Literatur, „gute“ Texte oder „gute“ Poesie überhaupt ausmacht. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir alle unterschiedliche Textarten lieben, aber diese dennoch alle einen gleichen Kern beinhalten. Dieser zeugt davon, dass die Texte uns in andere Welten bringen. Sie geben uns eine kurze Atempause vom Alltag, berühren uns im Herzen und lösen Emotionen aus. Sie bilden uns weiter und lassen uns unsere jetzige Situation, wie unterschiedlich sie auch sein mögen, verarbeiten.
Nun lass uns aber auf die Erdbeeren vom Anfang zurückkommen. In einem kleinen Experiment, was mich zu Beginn an den Marshmallowtest erinnert hat, untersuchten wir mehrere Minuten lang eine Erdbeere oder ein Stück Schokolade. Eine Minute betrachteten wir mit unseren Augen, eine Minute fühlten wir, eine rochen wir und eine andere Minute erschmeckten wir, was diese Nahrungsmittel ausmacht. Damit fanden wir heraus, dass eine Erdbeere schimmernd aussieht und von Härchen besetzt ist. Die Druckstellen sehen rosig aus und die Blätter haben oben und unten ein unterschiedliches Farbspektrum. Oben sind sie nämlich in einem dunkelgrün und an der Unterseite in einem hellgrün. Die Erdbeere an sich fühlt sich kühl an und die Blätter ähneln Konfetti oder Papier. Sie riecht süßlich wie starkes Parfüm und die Blätter leicht nach Wiese. Die Erdbeere an sich schmeckt zuckerig und prickelt auf der Zunge.
Wir drei würden immer wieder an so einem Schreibworkshop teilnehmen, und wünschen allen zukünftigen Gewinner*innen von Young Poets, viel Glück.

